Grube Aurora / Weiden

 

Lage

Weiden ist ein kleiner Ort im Landkreis Birkenfeld/Hunsrück. Man erreicht die Ortschaft wenn man auf der L160 von Herrstein/Hunsrück nach Asbach fährt und auf dieser Strecke auf die K21 abbiegt. Nach wenigen Kilometern kommt man dann in den Ort Weiden. Das ehemalige Grubengelände lag am Ortsausgang in Richtung Hottenbach. Leider ist von der ehemaligen Grube Aurora nichts mehr zu sehen. Grubengebäude und Halden sind beseitigt und auf dem Gelände wurde ein Festplatz mit Grillhütte eingerichtet. Nur ein Gedenkstein erinnert noch an den dortigen Bergbau.

 

Wissenswertes

Das Bleiwerk Weiden wurde wahrscheinlich schon um 1600 betrieben. Der älteste Stollen lag im Gewann "Irzhüwel". Wie viele andere Gruben auch kam der Bergbau dann im Dreißigjährigen Krieg zum erliegen. Mitte des 18. Jh. wurde zwischen Weiden und der Weidener Brücke ,unter dem Jungwald, der Marienstollen angelegt, der aber 1788 schon wieder geschlossen wurde und nicht zur späteren Grube Aurora gehörte. Betreiber war J. Fr. Stumm, der Besitzer der Asbacher Hütte. Um 1800 wurde erneut Versuchsarbeiten mit befriedigendem Ergebnis durchgeführt. Während der Franzosenzeit wurde von der Fischbacher Bergwerksgesellschaft immer wieder nach Bleierz geschürft. Am 17.02.1852 beantragten dann die Gebrüder Böcking eine Konzession auf Bleiglanz, allerdings bekam der Mitkonkurrent Friedrich von Rößler  aus Koblenz am 10.02.1858 die Konzession unter dem Namen Aurora zugesprochen. Das Feld wurde auf 5859 Morgen festgelegt. Die Grundrechtsentschädigung betrug 1 Pfennig pro Morgen im Jahr. Allerdings kam es zu keiner nennenswerte Bergbautätigkeit und die Gemeinde Weiden kündigte die Konzession auf. Diese fiel danach an die Aktiengesellschaft Peters und Eckers aus Bechthold in Ostfriesland, unter der dann ein Schacht abgetäuft und mehrere Strecken angelegt wurden.  Als sich der Abbau als Lohnend erwies, wurde ein Pochwerk und eine Erzwäsche in Weiden gebaut. Das Erz selbst verfrachtete man nach Braubach am Rhein, wo es verhüttet wurde. Gefördert wurde silberhaltiger Bleiglanz welcher in einer Mächtigkeit von 5 cm bis zu 63 cm auftrat. Im Jahr 1896 wurde die Grube für  80 000 Mark an W. Wünkhaus aus Bochum verkauft. Der Hauptschacht war bis dahin auf eine Tiefe von 235 Meter abgeteuft und es wurde auf 10 Sohlen abgebaut, 1900 war der Schacht 305 m tief und es wurde auf 21 Sohlen abgebaut. Die Jahresförderung betrug etwa 1100 - 1300 Tonnen Bleierz und etwa 3 - 4 Tonnen Zinkblende. Eine Tonne Bleierz brachte 137,50 Mark. Bis zum Jahre 1898 sank die Fördemenge allerdings derart ab, dass am 1. Januar 1900 dann der Betrieb der Grube eingestellt wurde. Während der Betriebszeit der Grube Aurora waren zeitweise 140 Beschäftigte angestellt. Bei der Schließung waren es nur noch 15 Bergleute.

 

                   

 

 

Mineralienfunde

Bleiglanz

Kupferkies

Pyrit

Quarz

Zinkblende